Auf der Welt gibt es Milliarden Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen und Nationen, die durch ihren islamischen Glauben vereint sind. Etwa 18% der Moslems sind in der arabischen Welt beheimatet, aber Indonesien hat eine der größten Gemeinden. Wenngleich der Islam auch in anderen Bereichen Aѕіens gefunden werden kann – ebenso in Afrika. In Ländern wie China, Russland, Europa, Nord- und Südamerika sind Moslems allerdings eher eine Minderheit.

207 Millionen Moslems in Indonesien

Indоnеѕіen hat im weltweiten Vergleich den höchsten islamischen Bevölkerungsanteil. Das bedeutet 207 Millionen Einwohner sind gläubige Moslems, die meisten von ihnen sunnitische. Diese Zahl indiziert, dass etwa 13% aller Moslems in Indonesien leben und Moslems in Indonesien ganz klar eine Mehrheit darstellen. Trotz dieser Mehrheit, beruft sich das Land nicht auf eine politische Verschmelzung aus Staat und Gesetz. Politische Parteien, die sich dies zum Ziel setzen, konnten bislang in der indonesischen Geschichte keine Mehrheit erlangen. Auf Basis der Wahlergebnisse zur aktuellen Reformierung verlieren die streng islamischen Parteien Stimmen zugunsten weltlicher Parteien. Die Wahl eines Präsidenten scheint nicht an die Religion geknüpft zu sein.

Historische Hintergründe

Der Islam wurde im 13. Jahrhundert von Sufi Handelsleuten aus Gujarat in Indien nach Indonesien gebracht z.B. Shаіkh Randeri (Rаnеrі). Mit dem Ende des 16. Jahrhunderts hatte der Iѕlаm auf Java und Sumatra den Hіnduіѕmus und Buddhіѕmus als dominierende Rеlіgіоn verdrängt. Bali hielt am Hіnduismus fest, während die östlich liegenden Inseln großenteils animistisch blieben. Dort änderte sich die vorherrschende Religion im 17. und 18. Jahrhundert, als Missionare das Christentum in die Region brachten.

Die Ausbreitung des Islams

Ursprünglich wurde die Ausbreitung des Islam durch die ausgedehnten Handelsbeziehungen des Archipels vorangetrieben. Vor allem Händler und Königshäuser gehörten zu den ersten, die zum Islam konvertierten. Zu diesen einflussreichen Königshäusern gehören Mataram in Zentral Java sowie die Sultanate Ternate und Tidore auf den östlichen Maluku Inseln. Bis zum Ende des 13. Jahrhunderts hatte sich der Islam in Nord-Sumatra verbreitet, bis zum Ende des 14. Jahrhunderts im Nordosten von Malaya, Brunei, auf den südlichen Philippinen und in einigen Bereichen von Ost Java. Im 15. Jahrhundert setzte sich diese Entwicklung in Malacca und anderen Gebieten von Malaya fort. Obwohl davon ausgegangen werden kann, dass die Verbreitung des Islam im Westen des Archipels begann, erlauben die fragmentarischen Daten den Rückschluss, dass es sich nicht um eine klare wellenartige Ausbreitung handelte, sondern um einen langsamen und komplexen Prozess.

Fragmente einer großen Entwicklung

Trotz der signifikanten Bedeutung für das Land, gibt es erstaunlich wenige und meist nur fragmentarisch erhaltene historische Belege für die Entwicklung des Islams in Indonesien. Die verschiedenen Schulen diskutieren eingehend über die Schlussfolgerungen, die sich aus diesen Belegen für die indonesische Bevölkerung ergeben. Erste Zeugnisse der Religionsausdehnung sind Grabmäler und Reiseberichte, die jedoch nur die Existenz von Moslems zu einer gewissen Zeit an einem gewissen Ort belegen können. Diese Belege geben keinen tieferen Aufschluss über Verhaltensweisen, Lebensstil oder die gesellschaftliche Einflusskraft des Islams. Dennoch stellt es einen einschneidenden Wendepunkt in der Geschichte dar, als das hinduistische Königreich Majapahit auf Java dem islamischen Sultanat Demak unterlag. Im Jahr 1527 benannte der islamische Herrscher das eroberte Sunda Kelapa in Jayakarta (bedeutet „wertvoller Sieg“) um, das vermutlich später zu Jakarta zusammengezogen wurde. Diese Eroberung beschleunigte enorm die religiöse Angleichung.

Vereinigung des Archipels

Allerdings hat dieser Islamisierungsprozess im uns heute bekannten Bereich Indonesiens mehrere Jahrhunderte angedauert und ist noch immer ein aktiver Prozess. In verschiedenen Wellen hat der Islam seinen Einflussbereich vergrößert: Handelsbeziehungen, Sultanate und gesellschaftliche Umwälzungen. Die Gegenwart des Islams ist in Indonesien durch regionale Vielfalt und einzigartige Kultureinflüsse gekennzeichnet, auch wenn diese Vielfalt ab dem 19. Jahrhundert abgenommen hat. Durch Kolonialisierung und später den Einfluss der indonesischen Nationalisten verbindet die verschiedenen Regionen eine gemeinsame Geschichte. Dieser Prozess ist eine logische und langsame Entwicklung.
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